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1372 gelangten die Wettiner endgültig in den Besitz der heutigen Dresdner Heide, wozu auch die Ländereien der heutigen Elbschlösser Schloß Albrechtsberg, Lingnerschloß und Schloß Eckberg zwischen Mordgrund und Schotengrund gehörten.

Der Wald wurde für die Jagd genutzt. 1620 stand lediglich jenseits des Mordgrundes auf dem heutigen Dinglingerschen Grundstück ein Weinbergshaus.1

1660 verpachtete Kurfürst Johann Georg II. das Land an den Elbhängen an acht Hof- und Amtsbedienstete, um dort Weinberge anzulegen. Bis 1674 wurden diese zu schlauchartigen Grundstücken bis zur heutigen Bautzner Strasse erweitert. Bis dahin hatten Schiffsmann Lucas Baudisch aus Loschwitz, Stallknecht Martin Friedrich sowie Mundschenk und Hundehetzer Metzner Weinberge auf dem Gelände angelegt. 1634 bewarb sich Amtsnotarius Michael Leister um den Weinberg von Lucas Baudisch, der 1632 verstorben ist. Stattdessen bekam aber Steuerverwalter Caspar Klengel, Vater des berühmten Oberlandbaumeister Wolfgang Caspar Klengel, den Weinberg. Wahrscheinlich gab es schon im 13. Jahrhundert Weinbau zwischen Mordgrund und Schotengrund.1

Die folgenden Ansichten in der Fotogalerie zeigen die Dresdner Elbhänge in aufsteigender zeitlicher Reihenfolge. Im Gemälde von A. Bretschneider aus dem Jahr 1614/15 sind die Elbhänge noch nicht bebaut (Bild 1). In den beiden Bildausschnitten des Werkes "Loschwitz" von Adrian Zingg aus dem Jahr 1785 sind Gebäude auf dem Gelände vom heutigen Lingnerschloss und Schloss Eckberg zu sehen (Bild 3 und 4). Ein markanter Orientierungspunkt in den Ansichten der Elbschlösser ist die zurückgesetzte Hochwassermauer an der Grundstücksgrenze zwischen Lingnerschloss und Schloss Eckberg (Bild 5 und 7). Im Ausschnitt des Werkes "Loschwitz am Mordgrund" von Heinrich Friedrich Laurin aus dem Jahr 1789 sind rechts ein Landhaus, heute Schloss Eckberg, und links jenseits der Markierung auf dem Grundstück des heutigen Lingnerschlosses ein zweistöckiges Gebäude zu sehen (Bild 6). Der Ausschnitt der Ansicht aus dem Jahr 1810 (Bild 8) von einem unbekannten Künstler zeigt die Bebauung von Findlater's Palais bis zum Mordgrund. Der Ausschnitt der Ansicht (Bild 9) zeigt von rechts nach links: ein Wohnhaus und Weinbergspavillon auf dem Dinglinger Weinberg, ein Landhaus auf dem heutigem Grundstück Schloss Eckberg, ein Wohnhaus mit acht Fenstern in der Front auf dem heutigem Grundstück Lingnerschloss und ein Weinbergspavillon, sowie ein Türmchen zwischen Lingnerschloss und Findlater's Palais.

Von 1749 bis 1803 sind Hofkassierer Heyme und Sohn Dr. Christian Gottfried Heyme (* 1747; † 15. Juli 1823) Eigentümer des Grunstückes. Christian Gottfried Heyme studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig und promovierte 1769 zum Thema "De conjunctione loci et suffragii in comitiis provincialibus cum dominio praediorum nobilium".2 Im Jahr des Verkaufs 1803 an Sekretär und Lehnsherr Johann Georg Christian Fischer für den Graf von Findlater wird Dr. Christian Gottfried Heyme Bürgermeister in Dresden, welcher er bis 1814 blieb.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde nur noch auf den ehemaligen Grundstücken von Schmidt (heute Schloß Eckberg), Weinhold und Heyme (heute Lingnerschloss) Wein angebaut.1

Unterhalb des heutigen Restaurant am Lingnerschloss gibt es einen Gewölbekeller, der durchaus dem Ausbau und der Lagerung der Weine gedient haben könnte.

Quellen- und Bildnachweis

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