18 | 04 | 2024

1372 gelangten die Wettiner endgültig in den Besitz der heutigen Dresdner Heide, wozu auch die Ländereien der heutigen Elbschlösser Schloß Albrechtsberg, Lingnerschloß und Schloß Eckberg zwischen Mordgrund und Schotengrund gehörten.

In diesem Beitrag beschreibe ich die Eigentums- und Nutzungsverhältnisse des Grundstückes des heutigen Lingnerschlosses hinsichtlich des Weinberges. Die Informationen und Daten dafür entnehme ich dem Buch "Die Albrechtsschlösser zu Dresden-Loschwitz" von Rolf Köhne, erschienen in der Reihe "Dresdner Miniaturen" im Hellerau-Verlag Dresden im Jahr 2000 in zweiter Auflage.1

Vor dem Bau der Villa Stockhausen gab es fast 200 Jahre Weinbau am Hang am heutigen Lingnerschloss. Die dort geernteten Trauben mussten vorort verarbeitet werden. Dazu wurden ein Presshaus und Holzfasskeller benötigt. Desweiterem dienten die Grundstücke als Sommersitz Dresdener Bürger mit Wohnhäuser für die Eigentümer, Bedienstete und die Weinbergsarbeiter.

Neben dem Freizeitwert, den ein Schrebergarten oder auch die Parzelle Weinberg in der DDR hatten, waren diese auch ein Mittel zur Selbstversorgung. Die Winzer oder auch die Hobbywinzer konnten allerdings ihre Trauben nur an den einzigen existierenden Trauben verarbeitenden Betrieb die Winzergenossenschaft Meißen verkaufen. In der Winzergenossenschaft Meißen gab es aber eine für viele Winzer interessante Lohnwareregelung.

Im Sommer 1986 veranstaltete die "Urania" auf einem Schiff der "Weißen Flotte" eine Veranstaltung. Mein Vater Gerd Ulrich referierte über den "Sächsischen Weinbau" entlang der Fahrt auf der Elbe. Dies wurde durch eine Weinprobe begleitet. Auf Höhe des Hanges am Lingnerschloss fragte Frau Direktorin Ursula Schmidt vom dort ansässigen "Dresdner Klub der Intelligenz" meinen Vater: "Was machen wir damit?" Die Antwort war klar: "Wieder aufreben".

Das heutige "Lingnerschloss" wurde 1850 bis 1853 durch den Architekten Adolf Lohse für den Baron von Stockhausen als spätklassizistische "Villa Stockhausen" erbaut. Baron von Stockhausen war Hofmarschall und Kammerherr des nebenan im "Schloss Albrechtsberg" lebenden Prinz Albrecht von Preussen, welches ebenfalls von Adolf Lohse erbaut wurde. Prinz Albrecht von Preussen hatte diesen Standort als Wohnsitz gewählt, weil er wegen der nicht standesgemäßen Beziehung mit Rosalie von Rauch, der späteren Gräfin von Hohenau, Preussen verlassen musste, um die Heirat vollziehen zu können.

In seinem Buch "Die Albrechtsschlösser zu Dresden - Loschwitz" beschreibt Herr Rolf Köhne auch umfassend die Situation der Wasserversorgung an den Elbschlössern sowie das Problem mit der Statik beim Bau des Schloß Albrechtsberg und die nowendige Entwässerung des Hanges.

Die hier angegebenen Nachweise beziehen sind auf die Beiträge auf dieser website, insbesondere hinsichtlich der Geschichte des Weinberges am Lingnerschloss.

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