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7 Tage jeweils 100 Liter Wasser von der Quelle an der Platanenallee auf meine Parzelle zu tragen, um damit 142 Reben in der Junganlage zu bewässern, waren nach 28 Jahren Tätigkeit im Weinberg am Lingnerschloss Anlass, mal die Stufen zu zählen.

255 Stufen muß man bewältigen, um vom Körnerweg an der Elbe zum Biergarten, Restaurant und dem Lingnerschloss zu gelangen. Nach 28 Stufen findet man Schatten in der Platanenallee. Die untere Terrasse bewältigt man mit 61 Stufen, die beiden mittleren Terrassen mit jeweils 48 Stufen und die oberste Terrasse mit 44 Stufen. Dann sind es noch 29 Stufen für die oberste Stützmauer. Damit sind ca. 25 Meter Höhenunterschied überwunden.

  

Das waren dann diese Woche ca. 2030 Stufen, nur um die jungen Reben vor dem Vertrocknen zu retten. Grund dafür war der warme und sehr trockene Monat Juli, gefolgt von einem Augustanfang mit 7 Tagen über 30 °C innerhalb der ersten 9 Tagen mit der Spitze von 39,3 °C am 7. August und dies ohne Niederschlag. Der Sandboden ist aufgeheizt und die Verdunstung ist hoch. Die noch nicht tief wurzelnden Reben stehen dann bald im trockenen heißen Sand und verdursten regelrecht. Bisher ist der Schaden begrenzt.

Das klingt anstrengend, ist es auch, ist aber auch locker zu bewältigen. Das erinnert mich an eine Episode im August 2014. Der geplante Wiederaufbau der Lingnerbahn war gerade in der Presse. Ein älteres Ehepaar stöhnt an einem heißem Tag auf der Treppe an der Parzelle, wo ich gerade etwas im Weinberg zu tun hatte: "Wo ist die Bahn?". Ich stutze kurz und frage, ob sie denn mit der Bahn fahren würden. "Nein wir würden laufen" war die prompte Antwort.

Das wollte ich jetzt auch noch wissen. Ich zähle im Kalender 2014 vom Februar bis November ca 100 Tage, wo ich etwas im Weinberg zu tun hatte: Reben roden, Reben schneiden und binden, Drahtanlage erneuern, Düngen, Pflanzenschutz, Laubarbeit, Weinlese und anderes. Das sind 24200 Stufen im Jahr nur für die An- und Abreise.