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2011 sind die 1987 gepflanzten Reben 24 Jahre alt. Die Lohnwareregelung der Winzergenossenschaft Meissen führte damals dazu, daß ich 1987 auf der Parzelle mit 10 Ar sechs Rebsorten gepflanzt habe: Kerner, Weißburgunder, Grauburgunder, Traminer, Müller-Thurgau und Riesling.

Einen Vorteil hatte dies dennoch. Ich konnte aus der praktischen Erfahrung heraus schließen, welche Rebsorte an diesem Standort sich am besten wohlfühlt. Dies war der Riesling: blühfest und ertragssicher mit ordentlichen Mostgewichten.

2011 sind jeweils eine Reihe Müller-Thurgau und Traminer gerodet und durch Riesling ersetzt worden. 2012 und 2013 folgen jeweils zwei Reihen Weißburgunder und 2014 eine Reihe Kerner. Jetzt stehen in meiner Parzelle 3 Reihen Kerner und 10 Reihen Riesling mit einigen Stöcken Grauburgunder.

Das Ergebnis ist trügerisch. Das Foto stammt aus dem Jahr 2016. Die 2011 und 2012 gepflanzten Reben brachten 2016 das erste mal einen kleinen Ertrag. In allen Pflanzjahren fiel mehr Niederschlag als im Durchschnitt. Allerdings war der Juli und August 2012 sehr heiß mit einer hohen Verdunstung. Das gleiche ereignete sich im Sommer 2013.

Der Sommer 2014 war sehr nass und im Juli auch sehr warm. 2014 habe ich erste 30 Reben nachpflanzen müssen, um Ausfälle aus den Vorjahren zu ersetzen. 2015 habe ich wiederum 50 Reben nachpflanzen müssen. Der heiße Sommer 2015 mit einhergehender Dürre war eine sehr lange Stressperiode für die Junganlage, aber ebenso für die Reben im Ertrag. Die Rodung der verbliebenen drei Reihen Kerner habe ich auf unbestimmte Zeit verschoben. 2016 pflanzte ich nur 5 Reben nach. Ich zähle am Ende des Jahres 55 Fehlstellen, die nachgepflanzt werden müssen. Das heißt dann letztendlich, daß ein Drittel aller Reben nachgepflanzt werden mussten.

 

2016 rode ich 10 der noch 28 verbliebenen Reben vom Grauburgunder in der Ertragsanlage im Riesling und pflanze Riesling nach. Neben jeder Pflanzstelle grabe ich einen Pflanztopf ein. So kann ich jede dieser jungen Rebe problemlos mit Wasser versorgen. Das Wasser versickert in den Wurzelbereich und ist vor Verdunstung geschützt. Zusätzlich schützt der Schatten der Laubwand der Reben im Ertrag diese vor Verdunstung. Das Ergebnis ist eindeutig. Alle Reben wachsen bis in den obersten Doppeldraht und können 2017 auf Stämmchen geschnitten werden.

Klar wird damit das Grundproblem des Sandbodens. Die Niederschlagssumme im Jahr ist nicht aussagekräftig für ein gutes Weinjahr. Die geringe Spreicherfähigkeit des Sandbodens für Wasser und die hohe Verdunstung in warmen und heißen Phasen erfordern in der Vegetationsperiode ausreichende und regelmäßige Niederschläge. Das Problem ist nur mit einer Tröpfchenbewässerung lösbar.

2017 pflanzte ich am 9. und 10. April 55 Rieslingreben nach. 2018 pflanzte ich 14 Rieslingreben nach. Ende Mai 2018 hatte ich die Tröpfchenbewässerung in Betrieb genommen. 2019 hatte ich die letzten Reben vom Grauburgunder durch Riesling ersetzt, zuzüglich 7 Nachpflanzungen.