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Wetter. Der Dezember war sehr wechselhaft mit warmen und kalten Phasen und 18 Tage mit Nachtfrösten. Tiefster Nachtfrost war am 26. Dezember mit minus 10,3 °C. An 23 Tagen fiel Niederschlag, der sich auf 51 Liter summierte. Die letzten drei Tage des Jahres waren deutlich zu warm. Es war ein dunkler Monat.

Am 5. Januar endete das fiel zu warme Wetter zum Jahreswechsel. Danach wurde es wechselhaft. An 21 Tagen fielen insgesamt 58 Liter Niederschlag. Es war wieder ein dunkler und deutlich zu warmer Monat. An 12 Tagen gab es leichten Nachtfrost aber keinen Dauerfrost. In den ersten drei Wochen im Februar erlebte Deutschland gleich mehrere Stürme. Dresden und der Weinberg blieben verschont. An 22 Tagen fielen insgesamt 48 Liter Niederschlag. Es gab nur 6 Tage mit leichtem Nachtfrost und es war deutlich zu warm.
 
Am 11. März endete eine dreizehntätige Periode mit Nachtfrösten. Es war deutlich zu kalt. Danach stiegen die Temperaturen allmählich an. Am 23. März wurde das erste mal die 20 °C überschritten. An nur 7 Tagen vielen nur insgesamt 15 Liter Niederschlag. Der März war der sonnigste März seit vielen Jahren. Es gab in diesen Wintermonaten keine geschlossene Schneedecke und nur 1 Tag mit Dauerfrost. Auch der April startete deutlich zu kalt. Dies hielt die ersten beiden Dekanden an, unterbrochen von zwei kurzen warmen Perioden Ende der ersten und zweiten Aprilwoche. Danach wurde es langsam wärmer. Die Nächte blieben aber kalt. Es fielen nur 28,5 Liter Niederschlag. Die erste Maihälfte war überwiegend zu warm, sonnig und ohne Niederschlag. Nach drei Wochen ohne Niederschlag in der Austriebsphase fielen am 16./17 Mai 13 Liter Niederschlag. Der Mai schloss mit nur 25 Liter Niederschlag ab und war deutlich zu warm.
 
Die erste Junihälfte war deutlich zu trocken. Am 18. Juni kletterten die Temperaturen erstmals auf hochsommerliche 34,9 °C.und am 19. Juni gab es einen Wüstentag mit 39,1 °C. Für eine tropische Nacht reichte es noch nicht. An 12 Tagen vielen nur 28 Liter Niederschlag, davon 15 Liter am 28. und 29. Juni. Der Monat war deutlich zu warm. Der Juli war sehr sonnig und leicht zu warm, aber wiederum ein trockener Monat. Es fielen nur 16 Liter Niederschlag. Bis Mitte August war es wieder sehr sonnig und warm. Am 15. August fielen 7 Liter gewittriger Niederschlag. Vom 20. bis 23. August vielen 59 Liter Niederschlag, allein am 20. August 42 Liter. Damit war die Dürreperiode seit März vorerst beendet. Danach blieb der Himmel zumeist bedeckt. Die sehr lange sehr sonnige Periode war beendet. Im August fielen 84 Liter Niederschlag. Es war 3°C zu warm, nach alten Mittelwerten. Am 31. August betrug das Niederschlagsdefizit 169 Liter (alt 131,6 Liter).
   Obwohl die letzten drei Monate deutlich zu warm waren, fehlte es dennoch an langen Perioden mit Temperaturen über 30 °C, Juni 6 Tage, Juli 8 Tage und August 9 Tage, davon 5 Wüstentage über 35 °C.
 
Die erste Monatshälfte im September war wechselhaft, trotzdem zu warm mit einem Regenereignis. Danach kühlte es deutlich ab und es fiel reichlich Niederschlag, insgesamt 105 Liter im September und 180 Liter seit dem 20. August. Der September war dann nach altem und neuem Mittelwert zu kalt.
   Die erste Dekade im Oktober war durchwachsen, etwas regnerisch und zu warm. Dann wurde es wieder sonnig und es blieb deutlich zu warm, 2,6 °C zum Monatsende. An 14 regnerischen Tagen fielen nur 30 Liter Niederschlag. Die letzten Oktobertage wurde es sogar sommerlich warm. Auch die erste Dekade im November war deutlich zu warm, dann sanken die Temperaturen langsam, um in der Nacht zum 19. November auf - 6,5 °C abzusinken und  nur kurz über den Gefrierpunkt zu steigen. An 12 Tagen fielen 45 Liter Niederschlag. Die zweite Novemberhälfte drückte das Temperaturmittel deutlich.
 
Vegetation. Am 24. März blühten die ersten Nickender Milchstern. Alle Anzeichen deuteten auf einen erneuten Blütenteppich wie 2021 hin. Am 13. April war ein Teppich mit Nickender Michstern gebildet, der aber unter der Trockenheit litt.. Am 18. April war ein Teil des Rieslings in der Wolle und beim Kerner an der Mauer einige Reben mit dem ersten Grün zu sehen. Am 26. April war der Milchstern fast vollständig verblüht. Der Riesling war in der Wolle. Nachdem in dem zu kalten April der Austrieb stockte, holten die Reben im zu warmen Mai deutlich auf. Mitte Mai waren die Triebe im Drei- bis Sechsblattstadium. Das Wachstum der Triebe war sehr unterschiedlich. Am 2. Juni begann die Blüte in der Mauerreihe und am 15. Juni war sie ohne Störung abgeschlossen, aber dennoch aufgrund der Trockenheit teilweise verrieselt. Das Wachstum der Triebe war aufgrund der Trockenheit sehr unterschiedlich. Ältere und tiefer wurzelnde Reben kamen damit besser zurecht. Ende der ersten Dekade im August wurden die ersten Beeren des Kerner weich und 10 Tgae später beim Riesling. Die starken Niederschläge Anfang der dritten Dekade ließen die Beeren schwellen. 
 
Tröpfchenbewässerung.Der März war sehr trocken. Der April brachte etwas Entspannung. Dennoch waren die Winterniederschläge etwas über den Durchschnitt.
  10.04. 25.04 13.05. 16.05. 17.05. 20.05 22.05. 28.05. 31.05. 07.06. 10.06. 17.06. 18.06. 29.06. 05.07. 06.07. 08.07. Summe
Tage 7 1     2 1   2           2     3  
Niederschlag [L/m2] 12,4 11,4     13,0 5,2   5,0           15,4     10,8  
Reihen     6 6     6   6 7 6 6 6   7 6    
Bewässerung [m3]     8,1 5,5     3,8   10,2 7,3 7,5 10,1 6,5   10,2 10,2   79,4
                                     
  14.07. 17.07. 18.07. 19.07. 23.07. 24.07. 01.08. 02.08. 07.08. 09.08. 11.08. 15.08. 16.08. 23.08. 28.08. 09.09. 20.09.  
Tage                  2  2  2  1   4 2  4 7  
Niederschlag [L/m2]                        7,0   58,8  16,4  22,0 64,6  
Reihen 6 7 2 4  7  6 7 6  6m  7  6    7          
Bewässerung [m3] 5,9 5,0 0,7 1,7 5,8 4,2 4,4 4,0 6,5 8,0 8,6   3,2         137,4
Elbe Pegel in Dresden. Am 6. Januar stand der Pegel bei 317 Zentimeter, um dann wieder abzusinken. Am 19. Februar erreichte er wieder 340 Zentimeter, um dann wieder abzusinken. Er blieb aber immer bei deutlich über 100 Zentimeter. Bis Mitte Mai sank der Elbepegel stetig, blieb aber noch über 100 Zentimeter. Ende Mai fiel der Pegel unter 100 Zentimeter. Am 2. Juli stieg der Pegel auf 239 Zentimeter. Grund waren Niederschläge im Gebiet der Moldau. Am 23. Juli war er wieder unter 1 Meter gesunken und erreichte am 29. Juli 58 Zentimeter. Danach stieg er wieder auf über 1 Meter an. Grund waren Wassergaben der Elbestaustufe auf tschechischer Seite, damit die Feuerlöschhubschrauber im Elbsandsteingebirge Wasser aus der Elbe schöpfen konnten. Am 16.8. fiel der Pegel kurz unter 1 Meter, dann wieder am 20.8. auf 75 Zentimeter, um dann auf Grund hoher Niederschläge bis 23.8. und 29.8. auf 163 Zentimeter anzusteigen. Am 22. September stieg der Pegel kurz über 200 Zentimeter.
 
Befallsdruck. Wie schon in den Vorjahren wurde der Austrieb an einigen Stöcken durch Kräuselmilben stark beeinträchtigt. Punktuelle Bekämpfung wurde notwendig. Aufgrund der trockenen Witterung seit März konnte auf Pflanzenschutzmaßnahmen gegen Oidium und Peronospora weitgehend verzichtet werden. Letztendlich habe ich zwei zwingend notwendige Maßnahmen durchgeführt, in die abgehende Blüte und die Abschlußspritzung. Die hohen Niederschläge in der letzten Augustdekade führten zu etwas Fäulniss.
 
Lese. Aufgrund des witterungsbedingtem Fäulnisdruck wurde am 21. September Kerner mit 87 °Oechsle, Weißburgunder (Sohr 82 °Oe), Grauburgunder (Sohr 76 °Oe), Traminer (Sohr 87 °Oe) und Müller-Thurgau (Sohr ∼ 79 °Oe) gelesen. Am 29. September folgte der Riesling mit 88 °Oechsle.

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