18 | 04 | 2024

Wetter. Trotz 10 Tage mit leichten Nachtfrösten war der Dezember mit 2,6 °C Temperaturabweichung deutlich zu warm. Nur 26 Liter Niederschlag fielen in der zweiten Monatshälfte. Das war dann der zweite viel zu trockene Monat außerhalb der Vegetationsperiode, wo der Boden wieder mit Wasser gefüllt werden sollte. Wir sollten uns langsam über eine Winterbewässerung Gedanken machen.

Im Januar wechselten sich warme und frostige Perioden ab. An 21 Tagen gab es Nachtfröste, davon 2 Tage mit Dauerfrost. Anfang, Mitte und Ende Januar bildete sich eine Schneedecke. Nach den neuen Referenzwerten war es 0,3 °C zu kalt, nach den alten Referenzwerten war es 1 °C zu warm. An 22 Tagen fielen insgesamt 87 Liter Niederschlag. Nach der ersten warmen Februarwoche drang arktische Polarluft mit Schneefall nach Sachsen. Es stellte sich 9 Tage mit Dauerfrost, davon 6 Nächte kälter als - 10 °C, ein. Die kälteste Nacht war am 10. Februar mit - 15 °C. Das Monatsmittel sank vom 5. Februar mit + 3,9 °C (+ 3,3 °C) auf - 3,6 °C (- 4,2 °C).am 15. Februar.
 
Der März war wechselhaft und zu kalt in den ersten beiden Dekaden, mit 12 Tagen mit leichtem Nachtfrost. Erst die sehr warme letzte Woche brachte noch eine positive Temperaturabweichung von 0,1 °C (0,9 °C). An 14 Tagen fielen 38 Liter Niederschlag. Außer an fünf Tage war der April deutlich zu kalt, - 3,4 °C (- 1,8 °C) mit 7 Tage mit leichtem Nachtfrost. An 15 Tagen fielen 63 Liter Niederschlag. Der Mai war wiederum deutlich zu kalt, unterbrochen durch drei sommerlich warme Tage vom 9. bis 11. Mai. Es fielen an 24 Regentagen insgesamt 76 Liter Niederschlag. Insgesamt gab es bis zum 31. Mai nur 8 Tage mit Temperaturen über 20 °C, davon zwei Tage über 25 °C.

Der Juni startete mit Temperaturen über 20 °C. Das blieb die ganze erste Monatshälfte so. Am 17. Juni begann die erste Hitzewelle des Jahres. Danach kühlte es ab und es fiel reichlich Niederschlag. Am 30. Juni fielen noch einmal 37 Liter Niederschlag. Insgesamt fielen 91 Liter Niederschlag. Der Juni war 2,8 °C (3,6 °C) zu warm.

Datum 17.06. 18.06. 19.06. 20.06. 21.06.
max. Temp. [°C] 32,4 32,9 34,6 34,3 31,1

Im Juli setzte sich das wechselhafte Wetter fort. In der zweiten Dekade sind 63 Liter Regen gefallen. Dies setzte sich bis zum Monatsende fort. Es fielen insgesamt 112 Liter Niederschlag. In der ersten Augustwoche regnete es jeden Tag. Mitte August gab es eine sommerlich warme Phase. Ab 23. August kühlte es deutlich ab und regnete bis zum Monatsende. Es fielen insgesamt 105 Liter Niederschlag. In den ersten acht Monaten stieg das Thermometer nur an 7 Tagen über 30 °C, 5 davon während der Blüte im Juni. Zum 31. August war ein Plus beim Niederschlag von 150 Liter.

 
Die erste Septemberhälfte war deutlich zu warm und sonnig.. Danach kühlte es sich ab. An 12 Regentagen fielen nur 30 Liter Niederschlag. Die ersten acht Tage im Oktober waren zu warm. Danach kühlte es deutlich ab. In der Nacht zum 10 Oktober gab es den ersten leichten Frost mit Bodenfrost von - 2,8 °C. Am 21. Oktober fegte Sturm Hendrik mit 119 km/h durch Dresden. Im Lingnerpark fielen zwei Bäume. Es fielen nur 18 Liter Niederschlag. Der Oktober war im Temperaturmittel normal. In der ersten Novemberwoche wurde das Niederschlagssoll für den ganzen Monat überschritten. Anfang der zweiten Dekade gab es zwei Nächte mit Bodenfrost. Es fielen 59 Liter Niederschlag. Das Jahr 2021 war mit 779 Liter Niederschlag deutlich zu nass und mit einem Jahresmittel von 9,7 °C zu kalt.
 
Vegetation. Die Polarnächte in der ersten Februarhälfte sollten keine Frostschäden angerichtet haben. Anfang April begannen die Reben zu bluten. Am Beginn der zweiten Dekade waren die Blüten der ersten Nickende Milchstern zu sehen. Ab dem 20. Apiril bildete der Nickender Milchstern einen prachtvollen Blütenteppich. Zum Monatswechsel war der Riesling im Wollestadium. Am 10. Mai war der Nickender Milchstern verblüht. Das war dieses Jahr eine lange Blüte. Die drei sommerlich warme Tage vom 9. bis 11. Mai förderten den Austrieb. Am 11. Mai waren bei einigen Stöcken schon die Gescheine zu sehen. Die niedrigen Maitemperaturen förderten den Austrieb nicht besonders. Die warme erste Junidekade ließ die Triebe kräftig wachsen. Viele Triebe haben drei Gescheine. Am 15. Juni blühte der erste Stock Kerner in der Mauerreihe. Die ersten Triebe hatten den obersten Doppeldraht erreicht. Am Ende der zweiten Dekade war auch der Riesling in der Vollblüte. Am 24. Juni war die Blüte durch. Am 30. Juni hatten die Beeren Schrotkorngröße erreicht. Am 12. Juli begannen sich die Trauben zu schließen. Mitte August wurden die Beeren des Kerner weich. Ende August begannen die Beeren des Riesling weich zu werden.
 

Tröpfchenbewässerung. Zum 30. April hatten wir ein Niederschlagsplus von 75 Liter oder das Defizit vom November und Dezember 2020 ausgeglichen. Bis zum 30. Juni stieg das Plus auf 105 Liter.

  12.04. 20.04. 02.05. 16.05. 29.05. 12.06. 15.06. 16.06. 17.06. 18.06. 19.06. 20.06. 26.06. 30.06. 02.07. Summe
Tage 1 6 1 6 5 5             5 2 2  
Niederschlag [L/m2] 11,4 34,4  13,6 34,2 13,8 18,2             35,8 36,8 10,6  
Reihen             4 4 5 6 7 5        
Bewässerung [m3             2,8 3,0 3,4 4,1 4,5 3,6       21,4
                                 
  11.07. 13.07. 17.07.  24.07. 25.07. 26.07. 04.08. 07.08. 14.08. 15.08. 31.08. 11.09. 14.10. 02.11. 05.11.  
Tage  1  1 2     1    7     10 2  3  2  2  
Niederschlag [L/m2]  17,4  15,6  29,6      12,8    22,8     74,8 14,6  13,4  23,0  28,8  
Reihen       6 7   6   13 6            
Bewässerung [m3       5,6 3,8   3,8   6,6 3,9           45,1
 
Elbe Pegel in Dresden. Am 6. Februar erreichte der Pegel nach einem sehr nassem Januar und Schneeschmelze in der ersten warmern Februarwoche 461 Zentimeter und die erste Hochwasserwarnstufe, um dann wieder langsam abzufallen. Am 20. März fiel der Pegel erstmals in diesem Frühjahr unter 200 Zentimeter. Am 16. Mai stieg der  Pegel auf 373 Zentimeter. Am 17. Juni fiel der Pegel erstmals unter 100 Zentimeter. Niederschläge ließen den Pegel am 27.6. auf 243 Zentimeter ansteigen. Am 18. Juli erreichte der Pegel nach reichlichen Niederschlägen wieder 362 Zentimeter. Am 22. August sank der Pegel nach langer Zeit wieder unter 100 Zentimeter, um dann sofort wieder anzusteigen. Im September schwankte er um 100 Zentimeter. Das blieb bis in dem November so.
 
Befallsdruck. Das zweite Jahr in Folge war ein starkes Auftreten von Engerlingen wahrnehmbar. Fraßschäden hatte ich noch nicht feststellen können. Einige Stöcke hatten Kräuselmilben. Die Triebe wuchsen aber heraus. Das feuchtwarme Wetter im Juni und Juli erhöhte den Befallsdruck für Oidium und Perenospora. Das war aber ganz gut in Griff zu bekommen. Ende Juli waren die Kräuselmilben an einigen Stöcken wieder da. Ich musste diese Stöcke gezielt mit Kiron in 5 Liter Spritzbrühe behandeln. In der letzten Augustdekade trat vereinzelt Perenospora an den jungen Blättern auf. Letztendlich waren es fünf Termine mit Pflanzenschutz gewesen, was für uns viel ist.
 
Lese. Die Lese begann am 24. September mit Müller-Thurgau, Weißburgunder und Grauburgunder (Sohr durchschnittlich 78 ° Oe), die mit Fäulnis belastet waren. Am 3. Oktober folgten der Kerner mit 88 °Oe und der Traminer (Sohr 86 °Oe). Den Abschluss bildete der Riesling am 11. und 13. Oktober mit 83 °Oe. Die Mostgewichte waren dieses Jahr nicht so hoch, aber immer noch deutlich besser als durchschnittlich im Anbaugebiert.

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